GSTANZLN
#Musik #Literatur
Wlhelm Kraußhar, Christine Schmidhofer, Gmunden24dreißig, Kulturhauptstadt 2024
Rückblicke – Einblicke – Ausblicke
Gstanzl haben im alpenländischen Raum eine jahrhundertelange Tradition. Die kurzen Vierzeiler entstehen spontan, werden mündlich von Generation zu Generation weitergegeben. Die Form des Gstanzls ist eigentlich im gesamten mitteleuropäischen Sprachraum verbreitet, vom Wiener Heurigen bis ins Bajuwarische. Was vielleicht das Salzkam-mergut hier heraushebt, ist eine gewisse Widerständigkeit, Schärfe der Formulierungen und spezielle Pointierung. Das herauszufiltern und darzustellen gehört zu den interessanten Aspekten der Forschungsarbeit. Die Nominierung des Salzkammergutes als „Kulturhauptstadt Europas 2024“ ist ein willkommener Anlass, hier etwas zu schaffen, das über das Sammeln von Texten hinausgeht.
Im ersten Schritt dieses Projekts wird wissenschaftlich/historisch und soziologisch/regional geforscht: Wie beeinflusst die politische und soziale Situation die Texte? In welcher Form wird Kritik an der Obrigkeit geübt und was wird kritisiert? Wie haben sich die Gesänge im Laufe der Zeit verändert? Wie haben sich die Geschlechterrollen bei den SängerInnen verändert? Gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede? Welche regionalen Unterschieden und Gemeinsamkeiten lassen sich beobachten? Etc.
Daraus folgt die Umsetzung: Konzerte und spontane Darbietungen, Stubensingen, Gstanzlwettbewerb im Bierzelt, Gstanzl-Rap, Performance, Mediale Begleitung durch Videoaufnahmen, Tondokumente, Videostreams, …
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